Deponierungen

Während der älteren Bronzezeit sind in etlichen Regionen Metallobjekte in großer Zahl außerhalb von Gräbern oder Siedlungen, häufig in Mooren oder Sümpfen, niedergelegt worden. Manche von ihnen werden aufgrund ihrer Zusammensetzung und des Niederlegungsortes als Verwahrfunde angesprochen, andere können Opfer oder Weihegaben gewesen sein.

Am Rand des Rye Mose, Holbæk Amt (Band 2 Nr. 669) wurden drei Halskragen, drei große Gürtelscheiben, 21 kleinere Buckel, 5-6 Spiralarmringe, mindestens sieben Spiralfingerringe, 75 Hülsen sowie zwei Sicheln gefunden. Fast alle Bronzeobjekte gehören zur Ausstattung von Frauen der Periode II, wahrscheinlich handelt es sich um die Trachten oder Teile davon. Die kleinen Buckel waren häufig Applikationen auf der wollenen Bluse, die Die Bronzehülsen waren auf die Wollfäden von Schnurröcken geschoben. Bei den Sicheln handelt es sich um typische Erntegeräte der Zeit.

Zahlreiche Bronzebeile aus dem großen Hort von Ostenfeld, Kr. Rendsburg-Eckernförde (Band 19 Nr. 9691), sind offensichtlich nicht gebrauchsfähig, sie besitzen noch Gussnähte, die Schneiden sind nicht geschärft. Auch aufgrund ihrer im Bruch kenntlichen, blasigen Struktur dürfte es sich nicht um Rohlinge, sondern um standardisierte Formen des Metallhandels handeln, zumal sie einer sehr einheitlichen Gewichtsklasse zuzuordnen sind.

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Aus dem Depot von Rye, Holbæk Amt (Band 2 Taf. 12 u. 14).